Dienstag, 27. Mai 2008

Szeneputzen und was so ansteht...

Hallo liebe Blog-Besucher_innen!

Auf diesem Blog tat sich nun schon länger nichts, doch um den Hedonismus wird es nicht still hier in Hannover. Es waren jedoch nur zum Teil dröhnende Bässe und jubelnde Kehlen, die die Aufmerksamkeit auf unsere bald neun Monate alte Sektion der Hedonistischen Internationalen lenkten. Nicht zuletzt waren da Buchstaben, meist auf Papier gedruckt, teilweise auch an Bildschirmen zu betrachten, die uns zum Gesprächsthema machten.
Da war nach unserer letzten Aktion natürlich die Presse, die ganze drei Ausgaben in Folge berichtete, ohne freilich ihrer Leser_innenschaft dabei einmal akkurat nahe zu bringen, was wir mit unserer Idee nun eigentlich genau wollen. Da bleibt die Hoffnung, dass Leute eigenständig weiterrecherchieren und uns schließlich besser zwischen „Nordstadtrandalierern“, „Punkerterror“ oder schlicht „Chaoten“ verorten können. Letztlich sind „wir“ ja sowieso keine homogene Gruppe, deren Individuen sich generell auf dieses oder jenes festlegen ließen. HI – das ist für uns eine spaßbetonte Aktionsform, ein Rahmen unter vielen anderen denkbaren, um eine politische Message zu platzieren. Schon deshalb wird es über unsere jeweils individuellen Zuneigungen etwa zum Begriff „Chaos“ nie einen endgültigen Aufschluss geben - wozu auch? Staatlicher Kontrollwut entziehen wir uns lieber, allen anderen sollte es auch schon reichen, wenn sie wissen, was bei unseren Aktionen so abgeht und was nicht.
Nun ja, sobald man sich auf ein politisches Parkett bewegt, ist man Kritik ausgesetzt und soll natürlich dazu auch Stellung beziehen. Wir sahen uns wegen unserer Distanzierung von bestimmten Geschehnissen beim jüngsten Straßenbahnrave massiver Kritik seitens Teilen der hannöverschen radikalen Linken ausgesetzt. Alle bisherigen hin-und-her-Texte dazu haben wir jetzt dokumentiert, schaut bei Interesse dazu in diese pdf-Diskussionsmappe(11 Seiten Text!). An dieser Stelle nur so viel: Wir finden Diskussionen ungeheuer wichtig, wünschen aber eine angenehme, positiv-lustbetonte Diskussionskultur, die in der Politszene manchmal vielleicht auf der Strecke zu bleiben droht.
Aber wir wären nicht die HI, wenn uns das den Spaß endgültig verderben würde. Deswegen machen wir natürlich weiter mit unserer anlassbezogenen Feierei. Die letzten Happenings, wo unser super-duper-Soundsystem zum Einsatz kam, waren übrigens die liberté toujours-Streetparade in Braunschweig und davor ein kleiner Karfreitagsrave: Das Ordnungsamt Hannover hat seinen Gesetzesfetischismus anlässlich des traurigsten Tages der Christenheit mit strengen Briefen an diverse Kulturstätten ausgelebt, in denen es an das anno tuck beschlossene Tanzverbot erinnerte und drohte, dieses auch mit allen denkbaren Schikanen durchzusetzen. Ein wahrlich zum Himmel stinkender Anachronismus…
…der für manche Leute eine sprichwörtliche „Einladung zum Tanz“ darstellte. Mit Support vom HI-Soundsystem und heißen Getränken groovten sich knapp 30 Leute auf´m Küchengartenplatz ein, um auf dem Linden-Boulevard Limmerstraße schließlich in der warmen Spaßkasse derb abzuraven. Da kam man auch nur mit Karte rein, sodass von einer laut Gesetz verbotenen „öffentlichen Tanzveranstaltung“ auch schon wieder nicht mehr die Rede sein konnte. Angeblich wegen Ruhestörung rückte dann aber die Polente an – der kurze Spaß war mal wieder vorbei. Die Überwindung des Tanzverbots wäre natürlich nur ein ganz winziger Schritt, doch haben Tanz und Subversion sich schon vielfach aufeinander bezogen. Auch wir sagen: If we can´t dance, it´s not our revolution!

In diesem Sinne, bis zum nächsten Rave (achtet auf Ankündigungen…)! Eure HI Hannover

PS: Veranstaltungshinweis! Wer sich gerne ein bisschen mit theoretischen Hintergründigkeiten des Hedonismus beschäftigen möchte oder sich zum Beispiel fragt, inwieweit das eine linke Bewegung sein soll oder einfach mal kritisch drüber diskutieren möchte, der/die kommt idealerweise zur Veranstaltung „HI – mit Rummsbumms gegen den Kapitalismus?!“ am 3.6. in die Hanomacke (19:30 Uhr, Uni, Conti-Campus).

Unser Soundsystem beim Spaßkassenrave...

Samstag, 15. März 2008

Polizei vs. Hedonismus

Liebe Leute!

Was war da los?

Es sah zunächst nach einer feisten Feierei aus, dann hat es eine Weile auch richtig Spaß gemacht und schließlich, nachdem die Polizei sich auch noch zur Party eingeladen hatte, war der Spaß vorbei. Übler Shice, Heli-Einsatz, Knüppel, das ganze Programm. Aber hey, manches, was gelaufen ist, war auch auf Seite der Feiernden nicht ganz so, wie wir es uns vorgestellt hatten. Jetzt ist natürlich die Presse in Aufruhr, spricht von Krawall, Randale, Chaoten, und so weiter. Wir finden das zwar alles ziemlich übertrieben, wegen einer Rauchbombe und einer beschmierten Scheibe. Und doch müssen wir sagen: Lieber wäre uns gewesen, den Stigmatisierungen noch entwaffnender begegnen zu können, wenn keinerlei Aggression von uns ausgegangen wäre. Schade. Eigentlich war unser Ziel, eventuelle Copauftritte zu ignorieren und weiter zu feiern - bei unserem ersten Rave letzten September zeigte sich ja auch, dass es den Uniformierten dann schwer fällt, ihre Show abzuziehen.
Wir werden uns intern noch einmal an die hannöversche Szene wenden, um das ganze zu diskutieren.
Wir haben einen Anwalt eingeschaltet, wenn ihr rechtliche Schritte wegen Polizeimaßnahmen erwägt, schreibt uns eine Mail. Ansonsten gibts auch noch eine Pressemitteilung, zu finden hier.
Falls Leute noch Stress mit dem Staat bekommen sollten - meldet euch! Die Rote Hilfe Hannover trifft sich an jedem ersten Sonntag im Monat um 16 h im UJZ Korn.
Falls der Polizeieinsatzleiter mitliest: Punkt punkt komma klar!
Sicher schon bald wieder am Start: Eure HI Hannover

Mittwoch, 27. Februar 2008

Es darf wieder geraved werden!

HedonistInnen aufgemerkt!
Freitag, den 14.3. pink im Kalender anstreichen! Eine Woche vor Frühlingsanfang soll es darum gehen, Orte des aneinander-vorbei-guckens in Orte der Lebenslust zu verwandeln. Wo sonst laut Kriminalstatistik bundesweit die meisten Schwarzfahrenden erwischt werden und die Menschenmassen sich zur Arbeit oder zum Shoppen karren lassen, soll ein rauschendes mobiles Fest gefeiert werden. Macht mit beim Rave in der Strapazenbahn!
Seid bunt und kreativ und bringt Radios und Sound mit! Schafft temporäre hedonistische Zonen auf Schienen, Bahnsteigen und überall da, wo Lust und Genuss sonst noch verdrängt werden! Los geht´s (pünktlich) um 18:30 Uhr an der Lutherkirche inner Nordstadt. Und dann werden wir sehen...